BUND der VERTRIEBENEN

PRÄSIDENTIN

Zum Buch "Die Brechstangenpolitik im Zickzackkurs":

"...haben Sie herzlichen Dank für Zusendung Ihres wichtigen und interessanten weiteren Buches zur Geschichte der Deutschen aus Russland. Ich habe es mit großen Interesse gelesen und werde es der BdV-Bundesgeschäftstelle weitergeben, damit es auch einem größeren Interessenkreis zur Verfügung und zur Einsicht steht..."

Erika Steinbach, Mitglied des Bundestags
18 November 2005

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"...über die Zusendung Ihres Buches: "Die Brechstangenpolitik im Zickzackkurs" habe ich mich sehr gefreut...Ihre Bücher sind höchst interessant, in ihnen steckt unheimlich viel Arbeit, Zeit und Mühe, doch dass wissen nur diejenigen, die selbst schon solche Werke verfasst haben".

Karin Kuretschka, Mitglied des VS
31. Oktober 2005

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Danke für den letzten dritten Band Ihrer Trilogie "Die Brechstangenpolitik im Zickzackkurs" über die wechselhafte Geschichte des Russland-Deutschtums. Es freut mich dass Sie dieses großartige, eindrucksvolle Werk über einen bestimmten geschichtlichen Abschnitt aus dem besonderen Blickwinkel Ihrer Familiengeschichte und Ihrer persönlichen Erlebnisse nun zu einem gelungenen Abschluss bringen konnten.

Viel Glück und Erfolg!

Gustav Hoffmann
Loxstedt, den 11.01.06

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Zum Buch "Die Brechstangenpolitik im Zickzackkurs". Es ist so, als ob hier auch meine&xnbsp; eigene wahre Geschichte beschrieben ist. Ich bin jetzt 88 und habe jene böse Zeit überlebt. Und ich kann mich noch gut erinnern, wie man damals unsere Männer, Brüder und Söhne mobilisiert hatte. Es hieß: Zur Front! Doch steckte man sie alle in die Lager der "Trudarmee" und wir Frauen mussten mit den halbwüchsigen Kindern die ganze Arbeit in den Kolchosen auf unsere Schultern nehmen, um die Soldaten, wie auch die ganze Bevölkerung des Landes mit Nahrungsmittel zu versorgen. Doch dann kamen mit den Briefen die Hilferufe: "Helft, helft oder wir werden des Hungers sterben." Es ist schrecklich sich zu erinnern wie schmerzhaft es den Müttern war dieses zu lesen und noch schwerer war es zu schreiben, dass es verboten ist Postsendungen für sie anzunehmen. Erst später, als viele dort schon gestorben waren erlaubte man der Post Posylki (Pakete) in die Lagers zu schicken. Aber wir hatten ja auch selbst fast nichts zum Essen. Danke den Zuckerrüben die wir von der Arbeit heimlich mitnehmen konnten, sie retteten in jenen bösen Kriegsjahren wie uns, so auch unsere Kinder...

Und in den Briefen der Schrei: "800 g Brot und ein Heringkopf" der die Vermutungen in uns erweckte sie werden es nicht überleben. Viele von ihnen waren ja noch Kinder. Sie gingen in die "Trudarmee" mit Worten des Liedes: "Wir warten auf Stalins Befehl und wenn Woroschilow uns in den Kampf führen wird". Sie arbeiteten mit den Worten: "Danke Genosse Stalin für unsere glückliche Kindheit". Aber wir wissen nicht mit welchen Gedanken sie dort diese Welt mit 15-17 Jahren verlassen mussten. So schrieb auch mein Bruder Gerhard (17): "10 Kilometer bis zur Arbeit und 12 Stunden schwer schuften". Auch er erwähnte von abgemagerten mit "durchsichtigen Ohren" Kameraden, nannte viele Namen der Verstorbenen, unter ihnen auch zwei seiner Cousins. So, von der Gruppe 14 Mann, die mit meinem Mann gleichzeitig aus unserem Dorf einberufen wurden, kehrten nur vier heim...

Frieda Pauz
Bilefeld, Januar 2006

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Ich war acht als der Krieg anfing. Bald war unser volles Haus fast lehr: Vater , zwei Brüder und zwei Schwestern mussten in die "Trudarmee". Wir zwei kleinste Brüder&xnbsp; blieben bei der Mutter zu Hause. Doch dann kam die Nachricht das unser älteste Bruder Artur des Hungertodes gestorben ist. Noch vier Angehörige plagten sich dort in den Lagers. Mutter konnte allen zugleich nicht helfen und sie erkrankte und starb aus Kummer. Wir blieben mit dem Bruder alleine, bis Vater uns zu sich 1946 in die "Trudarmee" nach Orsk hinnahm.

Meiner Meinung setzte Stalin die "Brechstange" gegen uns Sowjetdeutschen viel früher ein. Ich erinnere mich das am Anfang des Krieges, noch von der "Trudarmee", man aus unserem Dorf vier starke Männer verhaftete und bald darauf als Feinde und Verräter der SU erschossen hatte. Schon damals, vielleicht auch noch viel früher, wurde von den Bolschewiki der Termin "natürlicher Abgang" der Deutschen eingeführt...

Die Kopien im Buch von einigen Erlassen und Befehlen öffneten mir erst jetzt die Augen...

Reinhold Schulz
Berlin,10.01. 2006

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Von dem Buch "Die Brechstange..."

Ich bin faktisch ein Nachkriegskind und habe die beschriebenen Zeiten als bewusster Mensch nicht erleben brauchen. Desto erfreulicher ist es eine wahre Geschichte von der weiten Vergangenheit zu lesen die ausgehend aus Dokumenten und alten, aus jenen Zeiten, erhaltenen Briefen entstanden ist. Der Inhalt wirkte auf mich als überlebte Tatsache. So, der mehrmals wiederholte Satz des Lagerleiters: "Ihr bekommt eine einmalige Chance, euere Schande abzuwaschen" musste damals auf die treue Sowjetbürger eine schreckliche und unerklärbare Wirkung ausgeübt haben. Man wird in den Krieg einberufen, um den eigenen Staat zu verteidigen und landet unerwartet, von diesem Staat als Verbrecher beschuldigt zu werden, hinter dem Gitter! Unerklärbar! Und schrecklich!...

Dann keine Berufskleider. Ein, zwei Jahre in Fetzen gekleidet und an eine Gerechtigkeit glauben? Von wo kam denn dieser unerschütterliche Glauben an eine solche Gerechtigkeit? Das ist schwer zu bergreifen...

Unglaubliche, unmenschliche Versorgung mit Nahrungsmittel, was zum massenhaften Tode führte und das wurde als "Natürlicher Abgang" der Mobilisierten genannt. Welch ein Hohn! Treue Staatsbürger wurden seelisch gebrochen... Ist dieses der unerklärliche Ausdruck vom Genozid gegen unsere Volksgruppe?

Es sollten aber wirklich alle Erlasse veröffentlicht werden, die das wahre Gesicht des kommunistischen Regimes zeigen würden. Könnte man das?

Johannes Moor
Februar, 2006


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