Erweiterter Kommentar zum Gästebucheintrag

Frau Karin schrieb: Geehrter Herr Schulz, Ihr Polarisieren der historisch entstandenen Erscheinungen in unserem Lande ist völlig unzeitgemäß und undemokratisch. Sie behaupten die Deutschen müssen mehr Nachwuchs haben. Sie schreiben uns vor: Liebe, Ehe, Familie, jede Frau soll mindestens 2,1 Kinder haben. Und was sollen dazu die Schwulen und Lesbischen sagen? Ich möchte auch wie die meisten Männer frei sein, jährlich zwei mal im Urlaub sein, um dort ausgeträumte Vergnügen zu empfinden. Stolz, patriotisch, moralisch sein? Finden Sie nicht dass dieses alles gegen den Menschenwillen geht, also undemokratisch ist. (Karin C., 32, Frankfurt).

Mein Kommentar:
Liebe Karin, was Sie unter Demokratie verstehen ist ein Durcheinender. Schon vier Jahrhundert v. Chr. versuchten die Athener eine Demokratie einzuführen, doch ließen die Sklaven weiter für sie schuften. Gescheitert. In der römischen Republik wiederholte man diesen Versuch, zwang aber die Gladiatoren, zum Vergnügen der Demokraten sich bekämpfen und töten. Aufgelöst. Im 19. Jahrhundert faste die Demokratie in der USA Fuß doch blieben noch Hundert Jahre die Neger in ihren Rechten benachteiligt und die eingeborenen noch am Leben gebliebenen Indianer müssen bis heute abgedrängt in Reservaten leben. Demokratie? In der Sowjetunion behaupteten die Funktionäre der Kommunistischen Partei das nicht sie sondern die Diktatur des Proletariats den Staat regiert, und das die Partei mit ihrem demokratischen Zentralismus nur den Willen des Volkes erfüllt. Faktisch war es eine Parteidiktatur die nur durch Gewalt existieren konnte und uns Deutschen in Russland dem Genozid ausgesetzt hatte. Diese Demokratie zerfiel nach 70 Jahren. Auch die DDR sollte ein demokratischer Staat gewesen sein. Was es eigentlich war sollten Sie besser als ich wissen.
Zu den heutigen Grundsätzen der Demokratie gehören (wenn ganz kurz): Gleichheit aller Bürger vor dem Gesetz, Legitimation der Herrschaft nur durch den Willen der Bürger, Entscheidung durch Mehrheitsprinzip, Schutz der Minderheiten, Freiheit der Meinungsbildung.
Gleichheit! Warum soll nur ein Drittel der deutschen Bevölkerung die Lasten der Reproduktion der Gesellschaft tragen? Die Lesbischen und Schwulen können es nicht und die das Vergnügunsuchenden - wie Sie - wollen es nicht, also müssen Voraussetzungen und Anreize geschaffen werden die den Willigen ermöglichen würden den Bevölkerungszuwachs aufrecht zu halten. Doch das bedeutet gleichzeitig die Lasten der Reproduktion der Gesellschaft, so viel es möglich ist, unter allen Bürger des Staates auszugleichen. Und das währe demokratisch.
Demokratie basiert auf dem Diktat der Mehrheit. Daher der Vorschlag: Die Bürger sollten die Herren der Regierung aus den Reihen der Willigen die den Kinderzuwachs standhaft halten möchten, wählen. Also währe eine solche Regierung demokratisch, patriotisch und moralisch auf die man stolz sein könnte. Denn sie würde sich wirklich dann um die Zukunft des nationalen Staaten kümmern. Wenn Sie diese drei letzten Kategorien nicht anerkennen, so sind Sie gegen die Demokratie und wünschen sich eine Anarchie.
Verteidigt unsere Demokratie heute alle im Lande lebenden Menschen? Nein! Unsere Elite schreibt vor: Die Linken sind nicht gewünscht, die Rechten müssten verboten werden und schreit "Wir sind für die Mitte". Ist diese so genannte "Mitte" wirklich in der Mitte? Erkennbar ist, dass die Sorgen der leitenden Politiker sich nicht zur "Mitte", auch nicht nach "Rechts" oder "Links", sondern von "Unten" nach "Oben" zur Oberschicht verschoben haben.
In Dresden, am 14. Februar d.J. konnte man ein phänomenales Geschehnis beobachten: Den Trauermarsch zur Erinnerung an die barbarische Bombardierung der Stadt 1945. Mit leuchtenden Minen marschierten vorne in einer geschlossener Reihe F. Müntefering (SPD), G. Gysi (Die Linke) und K. Roth (Die Grüne). Über den Köpfen der Teilnehmer des "GehDenken"-marsches flatterten Fahnen der USA und Israel und die hoch erhobenen Transparenten spuckten von oben Gift auf das eigene Volk. Die mit großen Buchstaben geschriebenen Aufrufe waren gegen Deutschland und ihre Bürger gerichtet: "Kein Frieden mit Deutschland", "Die Deutschen sind Verbrecher, nicht Opfer" und dergleichen. Und so zeigten diese drei Parteien ihr wahres Gesicht, sie sind gar nicht für Deutschland, denn sie sind gegen den Staat, gegen das eigene Volk.
Auch in meinem Wohnort ist in der Fußgängerzone, an der Wand eines Restaurants eine große Anschrift zur Schau gestellt: "Deutschland abschalten! Antifa". Und das ist keine persönliche Meinung, das sind feindliche politische Machtworte. Eine kleine Menschen-gruppe (Minderheit) die sich als "Antifa" präsentiert, erfüllt den Auftrag einer Partei (einiger Parteien?) die sich stark genug fühlt (fühlen) um gegen die Mehrheit, gegen den Staat aufzutreten. Sie befehlen: Vernichtet Deutschland!
Die Vorstehen dieser Parteien haben vergessen, dass eine Herrschaft die von der Mehrheit gewählt wird die aber anfangt gegen das eigene Volk zu handeln kann nicht funktionieren, denn sie hat den demokratischen Inhalt verloren.
Der Autor fasste Mut, er war sich seiner Sache sicher und schrieb im Buch seine Überzeugung nieder, die er dem Leser zur Diskussion angeboten hat. Und die Meinungs-bildung ist doch eine Kategorie der lebendigen Demokratie.
Sie sind, liebe Frau Karin, als Kind unserer Spaßgesellschaft erzogen worden, doch sollen Sie zugeben das Kuckuckseier in fremde Nester legen ist weit nicht demokratisch. Bitte lesen Sie noch einmal das Buch und bringen Sie ihr Empfinden der Demokratie in Ordnung.
Ich würde mich freuen Sie wieder zu Gehör bekommen.


Oskar Schulz
Leipzig, 2009


Home