Sehen was wir nicht sehen sollen

Wir, alle Russlanddeutschen, landeten in einem wunderschönen, märchenhaften, aber völlig anderem, als geträumten Lande - Deutschland. Wir atmeten frei und tief auf. Es hieß schnellstmöglich sich hier zurechtzufinden und einzuleben - sich integrieren. Und wir schafften es. Doch im Laufe der Integration schlich sich in meine Seele ein unruhiges Erkenntnis ein: Viele Einheimische wollten gar keine Deutschen sein, einige plädierten für Europäer, andere wollten sogar Weltbürger sein! Und ich begann zu Recherchieren: Interessante TV-Sendungen, Internet, verschiedene Bücher und dann noch die ernüchternde Berichte der statistischen Behörde über die katastrophale demographische Lage im Lande. Und ich bekam eine klare Vorstellung warum das Deutschtum von einigen Deutschen abgelehnt wird und das Deutschland deswegen auf eine Bahn der nationalen Auflösung geraten ist.
Wir haben 200 Jahre in der Fremde für das Deutschtum gekämpft, mussten aber den ungleichen Kampf aufgeben und nach Deutschland - ins Land unserer Vorfahren - zurückkehren, um hier als Deutsche unter Deutschen zu leben. Doch es stellte sich heraus, das dass Deutsche Wesen in Europa verschwinden soll. Folglich werden unsere Nachkommen nicht mehr ihre Muttersprache brauchen, denn sie werden keine Deutsche mehr sein. So entstand das Dilemma: Hegten wir falsche Hoffnungen? Ist die Rückkehr in unsere alte Heimat ein falscher Schritt? Sollen wir, dass bewahrte Deutschsein jetzt freiwillig aufgeben? Dann hätten wir Russland gar nicht verlassen brauchen und dort uns assimilieren - Russen werden. Oder sollen wir für das Deutsch bleiben kämpfen? Wenn ja, dann mit wem? Doch nicht in der Heimat, mit dem eigenen Staate kämpfen.
Schon jetzt gibt es zu wenig deutsche Frauen im günstigen Gebäralter und noch weniger heranwachsende Mädchen die die Reproduktion der Deutschen Gesellschaft herstellen könnten. Zu Wenig! Gehen wir Deutsche wirklich geblendet, unbekümmert, mit Freude und Jubel dem Verschwinden der eigenen Nation entgegen, wie routinemäßiges Kontingent zum Schlachthof?
Dieses Buch ist der Standpunkt eines 85-jährigen der durch den Schleier der Vergangenheit - aus einen ganz anderen Blickwinkel, als die meisten Einheimischen schauen - so die Zukunft der Deutschen Nation sieht.

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