Die Brechstangenpolitik in Zickzackkurs

    Robert, seine Kindheit verläuft wie wir sie auch aus Deutschlands 20er und 30er kennen. Ausgesetzt wie alle Deutschen dem Stalinistischen Terror sucht seine Familie auf der Krim Zuflucht. 1942 mit 15 Jahren wird Robert zur "Trudarmee" (Lager des GULAG) eingezogen. Um am Leben zu bleiben ergreift er die Flucht. Spannend ist zu lesen, wie es Robert trotz der "Sonderverwahrung" aller Deutschen unter Aufsicht der sowjetischen KGB gelang, vielfältige bürokratische Hürden zu nehmen, um zu einem Hochschulstudium zugelassen zu werden.

    Aus dem Schicksal Roberts und seiner Familie erhält der Leser Antwort auf viele Fragen - etwa darauf, warum die meisten Sowjetdeutschen überhaupt nach Deutschland und nicht schon viel früher gekommen sind, weshalb viele ihrer Angehörigen und Nachkommen nur schlecht oder überhaupt kein Deutsch sprechen, weshalb es ihnen schwer fällt, sich in ihrer neuen Heimat zurechtzufinden und einzuleben.

    Die aufgezeichneten Erinnerungen des Autors belegt von geheim gehaltenen Dokumenten sind außerordentlich wertvoll und sie werden auch noch nach Jahrzehnten helfen den heranwachsenden Generationen das Leben ihrer Eltern und Großeltern in der ehemaligen SU zu verstehen und ihre Leistungen zu würdigen. Auch sind diese Erinnerungen den Einheimischen und besonders den Jugendlichen zu empfehlen, als Geschichte des Deutschtums, so wie auch als Anleitung zum toleranten Umgang mit Menschen aus anderen Sprach- und Kulturkreisen.

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